Das ist jetzt teuer, was Arbeitgeber da in diesem laufenden Jahr an Entgeltfortzahlung aufwenden. 70 Milliarden Euro laut noch unveröffentlichter Studie des iw Köln, berichtet Spiegel Online. Im vergangenen Jahr seien es noch 66 Milliarden Euro gewesen. Auch wenn es anscheinend kaum einer mehr hören will: dagegen lässt sich etwas tun – auch ohne einschneidende Maßnahmen. Mit Filtern und Tests.
Was Sie für bessere Luft im Unternehmen tun können
Unternehmen können in Ihren Räumen virenfilternde Luftreiniger aufstellen. Ein oder zwei Hepa-13-Geräte fürs Büro oder einen kleineren Pausen- oder Besprechungsraum sind derzeit von einigen Herstellern in akzeptabler Qualität bereits für ein- bis wenige hundert Euro zu bekommen. Natürlich: Wirklich vernünftige professionelle Geräte für den Einsatz beispielsweise im medizinischen Umfeld oder etwas größeren oder enger besetzten Räumen kosten ein Vielfaches. Dafür leisten sie ein Vielfaches und das selbst auf höchster Stufe praktisch lautlos. Die Investition lohnt sich also gerade für professionelle Umfelder sicherlich.
Selbstverständlich muss auch mit Filtern noch gelüftet werden – schließlich geht es hier um Filterung von Aerosolen und nicht Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff. Auch empfiehlt es sich, Beratung zu den Geräten einzuholen – um wenigstens gut informiert über Luftwechselrate etc. einzukaufen. Aber das Gute: die Kosten sind als Betriebsausgabe sowie Vorsteuer ansetzbar.
Mit ausreichend dimensionierten Geräten sind Büro, Werkstatt sowie Kanzlei oder Praxis in jedem Fall sicherer. Selbst mit günstigen Filtern, wenn es auf die Kosten ankommt. Sie können dann je nach Raumgröße mehrere Geräte verwenden und kommen immer noch preisgünstig weg. Damit ist dafür dann auch ein Klassenraum in einer öffentlichen Schule so etwas wie fair gerüstet – nämlich so, dass eine gute Maske im Raum individuell schützen kann und Kinder und Eltern schul- und arbeitsfähig erhalten. Und auch selbst nicht maskierte Schüler und Lehrkräfte nicht gleich reihenweise ausfallen, wie ich aus erster Hand weiß. Die in dieser Studie an einem Wiesbadener Gymnasium verwendeten Geräte sind aus der unteren Preiskategorie, also keine teuren Profigeräte.
Auch Track and Trace funktioniert
Arbeitgeber können – und dürfen das auch nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) – wieder morgendliche Schnelltests verbindlich machen. Und verbunden damit zum Beispiel FFP2 oder FFP3-Maske verpflichtend vorschreiben. Auch das sorgt für Sicherheit und niedrigeren Krankenstand.
Mittel- bis langfristig sind Spucktests morgens beim Gurgeln minimal invasiv und unauffällig und bringen dank PCR das wohl zuverlässigste Ergebnis. Beim zeitweise höchst erfolgreichen Wiener Modell wurden mittags Infizierte und deren direkte Kontaktpersonen (K1, wir erinnern uns) in Quarantäne geschickt – auch das kostet vermutlich einen Bruchteil der derzeitigen 70 Milliarden Euro und ist einfach. Und die tiermedizinischen Laborkapazitäten, die wir hierzulande aus ungeklärtem Grund aus den Augen verloren haben, würden es sicherlich auch hergeben.
Vorbild Davos und Berliner Senat
Dass es ohne Probleme sicherer ginge, zeigen immer wieder Blicke hinter Kulissen etwa des Weltwirtschaftsforums in Davos, wo zumindest kleinere Luftfiltergeräte in jedem Raum standen und kein Besucher ohne frischen PCR-Test das Gelände betreten durfte. Es zeigte kürzlich der Blick in den Sitzungssaal des Berliner Senats, in dem sechs – oder mehr – Hepa-Luftfilter zum Preis von laut Hersteller Trotec regulär jeweils knapp 4000 Euro stehen, den ein Beitrag des rbb ganz nebenbei offenbarte.
Filter beugen auch Langfristerkrankung vor
Covid bleibt, das stimmt nicht nur gesellschaftlich, sondern auch für einen nicht geringen Teil der Infizierten über die Akutphase hinaus. Auch das zieht für Arbeitgeber Folgekosten nach sich – für Ausfall, Wiedereingliederung und gegebenenfalls Kündigung und Neubesetzung der Stelle mit allem, was da rechtlich dranhängt. Und mit Blick auf Long Covid ist noch nicht einmal die Rede von der durch Infektion mit Sars-Cov-2 ebenfalls steigenden Zahl von Herzinfarkten, Schlaganfällen oder anderen Erkankungen – die Luftfilterung ebenfalls reduzieren hilft.
Lufthygienestandards sind in Arbeit
Die EU-Kommission arbeitet derzeit an Lufthygienestandards. Erste Vorbilder für solche rechtlichen Vorgaben gibt es beispielsweise in den USA. Die Discountmarktkette Lidl hat deshalb bereits ihre Filialen vor Ort mit Luftfiltern gegen Covid-19 ausgerüstet. Die Washington Post sieht uns bereits an der Schwelle zu einer Lufthygienerevolution stehen.
Und dass es dabei bei weitem nicht nur um Covid-19 geht, sondern auch um Feinstaub und diverse andere Luftbelastungen, darauf weist die New York Times hin.
Pingback: Warum Davos überall sein sollte – KMUmonitor
Pingback: Don’t let it rip | Kolumnistin
Pingback: am 25.9.24 – KMUmonitor
Pingback: am 5.12.24 – KMUmonitor